Amulett
Begriff
Das Amulett wird dem primitiven Volksglauben zugeschrieben, der magische Kräfte in ihm vermutete. Als schützender Abwehrzauber wurde es in Form von Anhängern getragen. Freie Übersetzungen aus dem Althochdeutschen legen eine Bedeutung in Richtung der Zauberkraft nahe.
Bedeutung
Wird das Amulett als Medaillon, als Kreuzanhänger oder als Edelstein getragen, so soll es seinen Träger vor Unheil und Unglück bewahren und ihm Schutz und Glück bringen.
Laut der originären arabischen Übersetzung des Begriffs Amulett handelt es sich um ein Band, das um den Hals getragen wurde. Daran war ein Glücksbringer befestigt. Dieser Schmuck hatte für seinen Träger eine ganz besondere Bedeutung. Bereits in der Steinzeit wurden Glücksbringer aus den Krallen und Zähnen von Beutetieren gefertigt. Diese sollten die Kraft der Tiere übertragen. Bernstein und Bergkristall sind ebenfalls typische Materialien zur Fertigung von Amuletten. So gilt das Amulett auch als Kraftspender.
Die Kraft der Amulette sollte vor Unheil und Unglück beschützen. Amulette werden zur Abwehr ganz konkreter Gefahren genutzt, während Talismane mehr die Allrounder unter den Glücksbringern darstellen. Amulette halfen gegen die Verwünschungen durch Menschen mit dem bösen Blick. Auch als Liebeszauber wurden sie eingesetzt, indem sie an den geliebten Menschen verschenkt oder ihm heimlich zugesteckt wurden. Früher gab es für jedes Problem und jeden Wunsch das exakt passende Amulett.
Einleitung
Das Amulett gilt als ganz besonderes Schmuckstück und ist meist mit einer Geschichte verbunden. Sein Name stammt aus dem Lateinischen: “amuletum” bedeutet übersetzt Amulett. Amulette werden als Talismane und Glücksbringer benutzt. Meist werden Amulette an Ketten um den Hals getragen, eher seltener werden sie als Anhänger an Broschen verwendet.
Die Tradition des Amuletts reicht weit zurück. Schon in der Antike wurden Amulette als besondere Schmuckstücke geschätzt. Amulette galten sogar als regelrechte Kultgegenstände und als Zierwerk mit vielerlei Verwendungsmöglichkeiten. Ursprünglich wurden Amulette als Symbole des Schutzes betrachtet. Den Amuletten wurde eine magische Kraft zugeschrieben.
Amulette sollten ihre Besitzer vor Gefahren beschützen und ihnen Glück und Reichtum bringen. Ferner wurde den Amuletten nachgesagt, dass sie die Fähigkeit besäßen, Kraft zu verleihen. Im Unterschied zur heutigen Zeit, in der das Amulett meist mit einer Kette um den Hals getragen wird, wurde das Amulett früher entweder an der Kleidung befestigt oder an einem sicheren Platz innerhalb der Wohnung aufbewahrt. Damals wurden viele Amulette in figürlicher Form gefertigt.
Auch aus Kulturen fernab christlicher Kulturkreise sind Talismane und Amulette bekannt. Sie kamen in sehr unterschiedlichen Arten und Formen vor. Bei den Ägyptern wurden sehr häufig der Skarabäus-Käfer und das Horusauge in Form eines Amuletts verwendet. Bei den alten Chinesen dagegen wurden Schutzamulette aus Lochmünzen gefertigt. Die Germanen nutzten den bekannten Thors Hammer als Amulett und Talisman.
Trotz der Gegenwehr der christlichen Kirche gegenüber jeder Form des Aberglaubens, konnten sich bestimmte Symbole und Amulette für den Einsatz bei Kultur- und Schmuckutensilien durchsetzen und sogar langfristig etablieren. Das führte dazu, dass gerade im Christentum das Kreuzsymbol und verschiedene Formen von Reliquien sowohl als Pilgerzeichen als auch als Amulette genutzt wurden. Bis in die heutige Zeit zeigt sich bei Amuletten die vielfache Verwendung der unterschiedlichsten religiösen Symbolik. Bei christlichen Amuletten finden sich vielfach die Motive des Engels oder Engelsflügels. Andere Amulette tragen eher spirituelle Elemente oder Runenzeichen.
Etymologie
Über die genaue Etymologie des Begriffs Amulett kann nur spekuliert werden. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Bezeichnung Amulett vom lateinischen Begriff “amuletum” abgeleitet. In der Naturalis Historia von Plinius dem Älteren (ungefähr 1. Jahrhundert nach Christus) wird der Begriff im Sinne von “abwenden” und “entfernen” verwendet. Manche Wissenschaftler vermuten einen arabischen Wortursprung, was kontrovers diskutiert wird.
Geschichte
Die Germanen verwendeten Runen, Götterbilder und verschiedene Zeichen. Im frühen Christentum wurde der Amulett Glaube aktiv bekämpft, Karl der Große verbot gar den Gebrauch der Amulette im Rom des siebten Jahrhunderts. Die heidnische Sitte war jedoch so gut wie nicht ausrottbar. So wurde sie nach und nach zunehmend mit christlichen Inhalten ersetzt und verdrängt. Der von 1276 – 1277 tätige Papst Johann XXI. glaubte daran, dass die drei Namen von Kaspar, Melchior und Balthasar vor der Epilepsie schützten. Thomas von Aquino billigte und akzeptierte Heiligenbilder, Skapuliere und Reliquien, sobald sie mit Bibelzitaten oder mit einem Kreuz ausgestaltet waren. Zu den verbotenen Amuletten gesellten sich nach und nach die erlaubten Heiligtümer, die zum Teil sogar geweiht wurden. Zu ihnen zählen Marienmedaillons, Benediktus Münzen und das Agnus Dei, das aus dem Wachs von Kirchenkerzen hergestellt wurde.
Eine Welle von Einflüssen aus dem orientalisch-arabischen Raum brachte geheimnisvoll entworfene Designs wie das Pentagramm, die Sator-Arepo-Formel und das Abrakadabra Dreieck mit sich. Kriegerische Erschütterungen des 16. und 17. Jahrhunderts verstärkten den Glauben an Himmelsbriefe und Kugelsegen. Auch die Erfindung des Buchdrucks beförderte den Glauben an Amulette, da sie deren Wirkungsweise einer breiteren Masse zugänglich machte. So ist von einer Art frühen Massenproduktion von Amuletten im 16. Jahrhundert durch den Basler Thurneysser überliefert. Der Glaube reicht bis in die Gegenwart.
Amulett in der Kunst
Bei der äußerlichen Beziehungsform wird das Amulett am Kunstgegenstand befestigt. Bei der innerlichen Form erhält es selbst oder sein Trägermedium eine künstlerische Gestaltung. Talismane sind seit der Frühzeit eng mit Schmuckstücken zusammen. Die Übergänge sind oft fließend, bestimmte Entwürfe wurden vom Schmuck zum Talisman, entwickelten sich im Laufe der Zeit aber wieder zum Schmuck zurück. Aus den antiken Tempeln vererbte sich so manche Verehrung bis in die christlichen Kirchen. In manchen noch erhaltenen Kirchen aus dem Mittelalter sind Löwenköpfe und Gorgoneion zu sehen.
Viele Kunstgewerbe beschäftigten sich mit dem Entwurf, der Gestaltung und der Herstellung von Talismanen. Dabei wird in zwei Hauptgruppen unterschieden, zum einen in die außer- und vorchristliche Epoche und zum anderen in die christliche Epoche. Steine wie Malachitherz und Amethyst sind häufig in prachtvollen Silberfassungen zu finden. Eine aus dem Jahr 1700 stammende und sehr prunkvoll gearbeitete Kinderklapper enthielt einen Beryll als Lutschstein. Ein Donnerkeil in aufwändiger Goldfassung ist ebenfalls bekannt. Für einen Ring wurde ein Karneol verwendet, der gegen die Gicht wirken sollte.
Im Bereich der Pflanzen herrscht das Alraunmännchen vor. Es wird so stark verehrt, dass es häufig mit einem Hemd aus weißer Seide und mit rotem Saum veredelt wird. Krebsaugen aus dem Tierreich finden in dreipassförmigen Silberfassungen Verwendungen. Kombiniert mit sehr aufwändigen und künstlerischen Gravuren sollen sie Augenleiden lindern und vorbeugen. Die Deckel der Turboschnecke werden zu prächtigen Rosetten gefasst, die die Fruchtbarkeit innerhalb der Familie fördern sollen. Im 18. Jahrhundert wurde die Form der Menschenhand als Feige nachgebildet, meist in Form von Silber und mit der Bedeutung eines Liebesantrags. Sie wurde filigran verziert und mit Elfenbein oder Perlmutt aufgewertet. Die Porzellanmanufaktur Nymphenburg erschuf sie aus Porzellan in einer Goldfassung. Das “Nymphenburger Händchen” ist bis heute bekannt. Auch den Schmuckringen kommt eine hohe Bedeutung bei. Bekannt ist ein spätgotischer Goldring aus Linz, ebenso wie der berühmte Schicksalsring des Grafen v. Veltheim. Beide Ringe tragen geheimnisvolle Inschriften. Wallenstein trug als Talisman stets ein Horoskop bei sich.
Gegenstände christlichen Glaubens
Hier erlangt das Kreuz vielfache und unterschiedliche Bedeutung. Es wurde mit einem zweifachen Querbalken aus Silber oder Messing versehen und sollte gegen Unwetter und Pest helfen. Unterstützt wurde die erhoffte Wirkung durch den Zachariassegen. Aus sehr alter Vorzeit bekannt ist das aus geweihtem Wachs gefertigte christliche Agnus Dei. Es zählt schon früh zu den begehrtesten Talismanen. Auch die Verehrung von Heiligen fand ihren künstlerischen Niederschlag in der Gestaltung vieler Talismane. So werden Heilige zuerst auf Medaillen und Münzen verewigt. Durch diese Münzen wurde eine heidnische Tradition abgelöst: Brakteaten mit Heilszeichen wurden bei den Heiden als Talismane genutzt. Sehr bekannt sind die so genannten Benediktus Medaillen. Auf ihnen ist der Heilige Benedikt in kompletter Gestalt abgebildet. Weitere Heilig, die sich gehäuft auf Kreuzen oder Medaillen finden, sind der Heilige Valentin, der Heilige Rochus und der Heilige Anastasius. Anfang des 16. Jahrhunderts etablierten die Breslauer Fürstbischöfe den so genannten Johannisgroschen als Heilmittel und Schutz gegen die Masernseuche.
Doch auch viele graphische Entwürfe finden sich immer wieder auf Talismanen. Viele von ihnen symbolisieren ebenfalls Heilige. Aus dem Jahr 1600 ist ein Kupferstich überliefert, der den heiligen Antonius darstellt. Er soll die Menschen vor Pest und Zauberei schützten. Ein Kupferstich aus Linz aus dem 17. Jahrhundert zeigt einen so genannten Pestsegen, auf dem vier Haupthelfer dargestellt sind. Der Feuersegen zum Schutz vor Bränden wurde im Alpenraum noch bis ins 19. Jahrhundert hinein geschätzt und hoch gehandelt. Typischerweise zeigt er den Heiligen Florian, der ein Feuer löscht, meist einen Hausbrand.
Auch vollplastische Heiligendarstellungen sind üblich. So gab es viele Gnadenbilder, die aus Ton angefertigt wurden. Der Ton wurde mit dem Messer bearbeitet und in Wasser eingeweicht. Berühmte Modelle finden sich in Einsiedeln und in Altötting. Sogar das gemahlene und wieder verpresste Mehl des Horns von Steinböcken wurde zur Herstellung von Gnadenbildern verwendet.
Viele plastische Gegenstände stehen in direkter Beziehung zu ganz bestimmten Heiligen und sind künstlerisch gestaltet. So zum Beispiel das Eiserne Rössel, das von Leonardo im 17. Jahrhundert angefertigt wurde. Auch der silberne Sebastians Pfeil, der heute in Hamburg im Museum für Völkerkunde zu bewundern ist und die aus Elfenbein gefertigte Johannisschüssel zählen dazu.
Die Hülle der meisten Talismane ist reich verziert und aufwändig gearbeitet, um den wertvollen Inhalt besonders zu ehren. Weit verbreitet sind in Österreich und in Bayern die Kranken- und die Haussegen. Sie werden vom Breverl umschlossen. Dabei handelt es sich um sehr feine Silbereinfassungen, die über Lochmuster verfügen, damit der Inhalt gut sichtbar ist. Sehr häufig sind sie mit den Buschstaben I H S verziert. Der eigentliche Inhalt befindet sich sehr oft in einem gelben Seidenbeutel innerhalb des Breverl geschützt.
Ein Fläschchen voll heiligen Walpurgisöls ist aus dem Jahr 1750 erhalten. Es stammt aus dem Ort Eichstätt und besitzt eine sehr kunstfertig hergestellte Hülle in Form eines Buches, das in roten Samt gebunden ist. In Linz kann ein ausgehöhlter und in Silber gefasster Kristall bewundert werden, der als Behältnis für wertvolle Krebsaugen dient. Ebenfalls in Linz findet sich ein in der Form eines Herzens geschliffener Bergkristall. Sein goldener Deckel ist mit einem Krebs graviert. Ferner ist eine in Silber eingefasste Kupferbirne mit bunter Malerei erhalten, sowie ein Gebärfläschchen, dass eine Reliquie des Heiligen Stanislaus beherbergt. Die Glashülle ist sehr feingeschliffen und in einer Klosterfiligranfassung eingefasst.
Amulett zum Schutz
Beim Schutzamulett handelt es sich immer um einen tragbaren Gegenstand. Diesem werden häufig sogar magische Kräfte zugeschrieben. In jedem Fall aber soll das Amulett Glück bringen, meist durch seine energetische oder sakrale Wirkung. In seiner apotropäischen Wirkung beschützt das Amulett vor Schaden. Besitzt das Amulett eine glücksbringende Fähigkeit oder Eigenschaft, so wird es als Talisman bezeichnet. Mit der ihm zugeschriebenen magischen Wirkung weist das Amulett Parallelen zur Votivgabe auf.
Votivgaben werden meist an einem für ihren Zweck geeigneten Ort hinterlegt. Im Unterschied dazu wird das Amulett entweder direkt am Körper oder in einer Tasche getragen. Über den ursprünglichen magischen Aspekt hinaus kann das Amulett aber auch einfach nur sichtbar als Schmuckstück getragen werden. Auch als Zeichen der Angehörigkeit zu einer Gemeinschaft, meist einer religiösen, werden Amulette sichtbar getragen.
Material von Amuletten
Amulette können aus nahezu jedem Material gefertigt werden, vorwiegend aus Mineralien, pflanzlichen oder tierischen Materialien. Vor allem in der Frühzeit wurden mitunter auch menschliche Materialien wie Haare, Zähne und Knochen verwendet.
Vielen wertvollen Steinen wurden eigene Wirkungsweisen zugeschrieben. Der Nephrit sollte die Geburt beschleunigen, der Magnet angeblich gegen Krämpfe wirken, der Bernstein gegen Rheumatismus und Fieber. In der Urzeit wurden viele Pflanzen als Grabbeigaben genutzt. Auch aus diesen Pflanzen wurden Amulette gefertigt. Sehr bekannt ist hier die Alraunwurzel, die für Unverwundbarkeit sorgen sollte. Dachwurz und das vierblättrige Kleeblatt galten als Glücksbringer. Die Pastinaken Wurzel beugte der Kropfbildung vor, Birkenreis sollte vor Blitzeinschlag schützen. Als Materialien aus dem Tierreich wurden Krallen und Zähne, aber auch Hirschhorn verwendet. Sie sollten ebenso wie Spinnen und Kröten vor Gift schützen.
Von Menschen angefertigte Amulette liegen in vielen Formen vor. In der Urzeit wurden Kämme gefertigt. Ein negatives Beispiel für ein Amulett stellt das Hakenkreuz dar. Auch das heidnische Pentagramm und die altchristliche Formel Sator-Arepo mit den Buchstaben A und O wurden verwendet. Hufeisen, Himmelsbriefe und magische Quadrate, Fraisketten, und vieles mehr. In den Alpenländern wurden häufig mehrere Amulette an einem Band getragen. Auch das Breverl, ein kleines flaches Kästchen, das den Haus- und Krankensegen enthielt, gehört dazu.
Zweck von Amuletten
Das Amulett dient als dauerhafter Schutz vor anstehendem Unglück oder Unheil, das meist vom Bösen Blick oder von Dämonen ausgeht. Die Form der Feige wird in der Amulett Form verwendet, sie soll schützende Wirkung haben. Wilde Tiere werden durch das Tragen von Beuteklauen und -zähnen abgewehrt.
Auch das Aufessen oder Küssen des Amuletts lässt Kräfte auf den Träger übergehen. Bekannt sind auch Formen des Analogiezaubers. Dabei wirkt das Motiv, das auf dem Amulett dargestellt wird, auf den Träger.
Verwendung von Amuletten
Amulette finden sich in vielen Formen. Sie werden sehr häufig direkt am Körper oder an der Kleidung als Schmuck getragen. In Fahrzeugen baumeln sie oft vom Rückspiegel oder kleben am Armaturenbrett. Sie werden in Wohnungen und Häusern aufbewahrt. In ländlichen Gegenden werden Amulette auch dem Vieh umgehängt. Amulette bestehen aus den unterschiedlichsten Materialien. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie ihren Träger passiv schützen und vor Schaden oder Unglück bewahren.
Schon die Steinzeitmenschen trugen Zähne und Krallen ihrer erlegten Beute. Sie glaubten, die Kraft des Tieres ginge auf den Träger über. Auch in der Heilkunde werden Amulette eingesetzt. Sie dienen dem Schutz von Schwangeren und werden gegen den bösen Blick eingesetzt. Das Amulett wirkt durch seine animistische Annahme, dass seine magischen Kräfte auf den Menschen übergingen, bzw. dass es den Menschen vor schlechten magischen Kräften schützen könne.
In der Steinzeit nutzen die Menschen Perlen und Muscheln, aber auch Bernstein und Bergkristalle als Amulette. Bei Grabungen in keltischen Siedlungen fand man sogar polierte und durchbohrte Schädelfragmente.
Die Araber nutzen Amulette in Form von Ledertäschchen, in die beschriebenes Papier eingenäht ist. Es enthält Koransuren und andere magische Zeichen. Über diese Art von Amuletten wird die islamische Segenskraft namens Baraka verteilt. Im Volksglauben werden vor allem Buntmetallen wie Messing oder Kupfer positive amulettartige Wirkungen nachgesagt. Die medizinische Wirkung von Amuletten wurde bis ins 17. Jahrhundert beschworen, wichtige Vertreter dieser Epoche sind Giordano Bruno, Cornelius Agrippa, Paracelsus und Marsilio Ficino.
Kulturelle Variationen
Bei den Ägyptern gelten Skarabäen, Knoten und Horusauge als Amulette, bei den Assyrern werden Täfelchen mit Formeln zur Beschwörung genutzt. Die Chinesen verwenden Lochmünzen, die mit Zauberformeln in einer Geheimschrift versehen sind. Christen nutzen Kreuze, Pilgerzeichen, Reliquien und andere Symbole als Amulette. Die alten Griechen verehrten Bätylien, das Goldene Vlies und Abaskanton. In germanisch-heidnischen Religionen wurde der Thors Hammer und die Donarskeule verwendet. Die Indianer Nordamerikas tragen Medizinbeutel als Amulette. Bei den Persern sind Glasköpfchen beliebt. Von den Maghrebstaaten bis in den Nahen Osten ist die Hand der Fatima verbreitet. In Mauretanien das Fünfermotiv und das Schlüsselmotiv. Die Römer verwendeten unterschiedliche Symbole der Potenz und der Fruchtbarkeit als Amulette. Von den Tuareg kennen wir Ledertaschen und silberne Amulett Behältnisse, bei den Frauen in Form dreieckigen oder kreuzförmigen Halsschmucks. Die Türken glauben an Nazar, das blaue Auge gegen den Bösen Blick. Die Afroamerikaner verwenden Mojo als Amulett.
Verständnis des Amuletts im Christentum
Schon der Philosoph und Arzt Qusta ibn Luqa, ein melchitischer Christ griechischer Herkunft, sprach um das Jahr 900 davon, dass die menschliche Einbildungskraft für die Wirkung der Amulette verantwortlich sei. Ganz klar verneinte er jegliche astralen und okkulten Eigenarten von Amuletten.
Schon im Mittelalter sprach sich die Christliche Kirche gegen den Aberglauben aus, und rechnete Amulette diesem Aberglauben zu. Im Volksglauben blieben Amulette und ihre Wirkung dennoch fest verankert. Der Besitz von Amuletten ist sogar bei hohen kirchlichen Würdenträgern bekannt, etwa beim Fürstbischof Anselm Franz in Würzburg im Jahr 1749, bei dem das Amulett nach seinem Tod gefunden wurde.
Jüdisches Amulett
Im jüdischen Glauben kommen Amulette und Talismane fast nur in schriftlicher Form vor. Sie werden auf Pergament verewigt oder in Metall eingraviert. Verschiedene Textstellen werden in klarer oder verschlüsselter Form aus dem Alten Testament, aus nachbiblischer Literatur oder aus verschiedenen bekannten Gebeten zitiert. Außergewöhnlich bei diesen Talismanen ist der Umstand, dass vielfach einzelne Buchstaben zu besonderen Figuren angeordnet werden. Die an den häufigsten verwendeten Motiven für diese Buchstabenkunst sind der Siebenarmige Leuchter, der Davidstern oder eine Hand mit Fingern. Auch viele geometrische Muster sind bekannt.
Sehr viele jüdische Talismane werden aus quadratischen Silberplättchen gefertigt. Auch andere Metalle werden als Silberersatz verwendet. Meist wird mit ihnen der Buchstabe H gestaltet. Er steht als Abkürzung für den Gottesnamen Ha-Schem.
Auch das traditionell an den Türpfosten gemalte Mesusoh oder das Phylakterion dienen als Talismane. Die Schriftworte, die als äußeres sichtbares Zeichen Gottes Namen Schaddaj enthalten. Goldene Ringe in Renaissanceform enthalten Gravuren wie “Masel tow” oder auch “M T”, was so viel wie “viel Glück” bedeutet. Die wörtliche Übersetzung lautet “guter Stern”.
Der hohepriesterliche Urim- und Thumim-Schild ist mit zwölf unterschiedlichen Steinen besetzt, denen Heilkräfte nachgesagt werden. Ein sehr schönes Modell ist in Kassel im Hessischen Landesmuseum zu sehen. Wurde er einst dem Jüdischen Glauben zugeschrieben, so geht er dennoch wohl hauptsächlich auf eine christliche Vorstellung zurück. Dies trifft auch für den Gottesnamen “Jehova” zu. Dieser entspringt tatsächlich dem alttestamentarischen christlichen Glauben und nur im Ansatz der jüdischen Lehre.
Amulett als Traumsymbol
Allgemeine Deutung
Mitunter erscheint das Amulett in Träumen. Die Traumdeutung legt diese Visualisierung dahingehend aus, dass der Träumende in näherer Zukunft eine wichtige Entscheidung mit weit reichenden Folgen zu treffen hat. Eine Furcht vor dieser Entscheidung ist jedoch nicht notwendig. Im Gegenteil, es soll ihr gestärkt entgegengeblickt werden. Das im Traum gesehene Amulett steht als Symbol dafür, dass die Person eine gute und richtige Entscheidung fällen wird. Alle schlechten Einflüsse sind durch den Talisman gebannt.
Das Medaillon im Traum kann als Talisman betrachtet werden. Dasselbe gilt auch für Maskottchen aller Art. Der Deutung nach bestätigt und bekräftigt es einen Schutz vor Problemen, Schwierigkeiten und anderem Ärger wie üble Machenschaften. Der Träumende soll durch den Talisman in seinem Traum aber auch darauf hingewiesen werden, dass er sich Hilfe von außen beschaffen soll. Offenbar sind seine eigenen Kräfte nicht ausreichend, um sich dem Problem ohne Angst und Zweifel zu stellen, so dass er einen guten Rat benötigt. Bei selbstlosen Menschen wird er diesen aber auf jeden Fall finden.
Wird im Traum ein Anhänger getragen, so ist dies ein Zeichen für eine nette Gesellschaft und glückliche Fügungen oder auch eine erfüllte Liebe im richtigen Leben. Ungünstig dagegen ist es, wenn der Traum davon handelt, dass der Träger sein Amulett verliert. Nun muss er im richtigen Leben darauf gefasst sein, von Enttäuschungen und Streitigkeiten heimgesucht zu werden.
Der Traum von verzierten und mit Ornamenten und Runen ausgestatteten Amuletten bedeutet, dass der Träumer im richtigen Leben bald die Bekanntschaft künstlerisch interessierter und begabter Menschen machen wird. Trägt er einen goldenen Schmuck, so weist dieser auf seine eigenen positiven Eigenschaften hin. Gleichzeitig dient der Goldschmuck aber auch als Mahnung, nicht überheblich zu werden. Ein silbernes Amulett mahnt zur Rückbesinnung auf die eigenen Werte. Es bedeutet, dass der Träger ein sensibler Mensch ist, sozial gut integriert und bei seinen Freunden sehr beliebt.
Psychologische Deutung
Amuletts als Traumsymbol
Das geträumte Amulett kann vor verschiedenen Gefahren warnen. So kann sich der Träumer darauf einstellen und damit rechnen, dass möglicherweise in nächster Zeit für ihn nicht alles reibungslos verlaufen wird. Möglicherweise möchte ihm auch jemand schaden. Handelt es sich bei dem geträumten Amulett jedoch um ein Medaillon, so steht dieses als Mutmacher dafür, dass er in der Lage sein wird, sich vor den kommenden Problemen und Gefahren gut zu schützen.
Handelt es sich bei dem Amulett im Traum um ein Geschenk, so rückt dies die Person in den Vordergrund, die dieses Geschenk übergibt. Im wirklichen Leben sorgt sich eben diese Person um den Träumenden und ist gerne bereit, ihn mit Beistand und konkreter Hilfe zu unterstützen. Umgekehrt gilt ebenso die Deutung, dass man sich als Helfer im Wachleben anbietet oder anbieten möchte, wenn man im Traum ein Amulett an jemanden verschenkt. Verliert man sein Amulett im Traum, so bedeutet dies, als man sich der möglichen Einsamkeit bewusstwerden soll. Der Träumende fühlt sich in der realen Welt manchmal verlassen und schutzlos.
Spirituelle Bedeutung
Amuletts als Traumsymbol
Die Traumanalyse kann auch auf einer transzendentalen Ebene stattfinden. Hier dient das Amulett im Traum als eine Warnung. Der Träumer soll sich vor Illusionen und unerfüllten Hoffnungen im echten Leben hüten. Es ist ein Zeichen, diese Hoffnungen nicht länger zu hegen, sondern mit ihnen abzuschließen.
Talisman
Im Online-Shop von JUWELLE können Sie aus vielen Talismanen wählen, die Ihnen im Alltag Glück bringen. Wir führen Objekte sowie Schmuckstücke mit der traditionellen Kraft, Energien und Kräfte für das Leben zu liefern. In der byzantinischen Sprache steht das Wort Talisman gleichbedeutend mit Zaubergegenstand. Weltweit spielen Talismane in vielen Begebenheiten und überlieferten Geschichten eine große Rolle. Sehr häufig werden sie ganz persönlich und individuell für ihren Besitzer angefertigt und gesegnet. Als ständige Begleiter gehören sie bald zum Alltag. Talismane können Energien leiten und positive Kräfte zuverlässig aktivieren und erhalten.
Glücksbringern aus aller Herren Länder
Im Online-Shop von JUWELLE finden Sie Glücksbringer ganz unterschiedlicher Motive und aus verschiedenen Materialien. Sie alle aber haben die Eigenschaft, positive Energie anzuziehen und in das Leben ihrer Besitzer zu lenken. Innerer und äußerer Reichtum, Glück, Gesundheit und ein hohes Wohlbefinden werden dadurch befördert. In Europa sind vor allem das Hufeisen und das vierblättrige Kleeblatt als Glücksbringer bekannt. Die Schildkröte gilt in China als Symbol für ein langes Leben. Die Lotosblume ist in Tibet beliebt, in der arabischen Welt vertraut man der Kraft der Hand Fatimas. Gerade in schwierigen Situationen greifen Menschen gerne auf die Kraft von Glücksbringern zurück, so zum Bespiel bei Krankheiten, schwierigen Entscheidungen oder vor Prüfungen. Glücksbringer sind Helfer in anspruchsvollen Lebenssituationen.
Schutzsymbol
Das Amulett hat meist die Form eines Kettenanhängers. Es dient dem Abwenden von Unheil ebenso wie dem Schutz des Trägers. Dafür werden traditionelle Materialien, Farben und Symbole verwendet. Wird das Amulett getragen, so kann es magische Kräfte freisetzen. Unterschiedliche Kulturen setzen auf ganz verschiedene Glückssymbole, zum Beispiel auf verschiedene Farben oder auf Edelsteine mit unterschiedlicher Bedeutung. Auch Münzen sind sehr beliebt. Aus der Türkei stammt das bekannte und beliebte Symbol Nazar. Dabei handelt es sich um das Auge, das den bösen Blick abwenden und Angreifer verwünschen können soll.
Symbole
Amulette bedienen sich der verschiedensten Symbole. Sehr häufig entstammen diese dem jeweiligen Kulturkreis oder der jeweiligen Mythologie. Im alten Ägypten wurden Knoten, Horusaugen und Skarabäen verwendet. Die Germanen bedienten sich des Thors Hammers und der Donarskeule. Im alten China wurden Lochmünzen und Zauberformeln verehrt. Indianer nutzten Medizinbeutel, Christen griffen auf Kreuze zurück. Inzwischen jedoch wird verwendet, was immer dem Besitzer gefällt. Auch Herzen und Totenköpfe werden für Amulette verwendet und haben eine ganz eigene Bedeutung und Metaphorik für ihre Besitzer.
Amulett als Medaillon
Viele Amulette werden als Medaillon ausgeführt. In den kleinen Behältnissen können Fotos, eine Locke oder andere Gegenstände verwahrt werden. Diese Tradition geht bis ins Mittelalter zurück. Schon damals trugen Menschen kleine Bilder ihrer Lieben bei sich, die sie als Glücksbringer und Erinnerungsstücke ansahen.
Bei einem Medaillon handelt es sich um einen Schmuckanhänger. Dieser wird meist an einer Kette um den Hals getragen. Jedes Medaillon ist ein sehr individuelles Schmuckstück mit persönlichem Inhalt und einer hohen ideellen Bedeutung für seinen Träger. Damit ist das Medaillon ein Mix aus einem wertvollen Schmuckstück und einem ideellen Begleiter. Das klassische Medaillon lässt sich mehrfach öffnen und wieder verschließen. Es erinnert seinen Besitzer an eine wichtige liebe Person oder an ein besonderes Ereignis. Meist werden Medaillons aus Gold oder Silber gefertigt, aber auch Platin oder Edelstahl werden verwendet. Mehr als der tatsächliche Materialwert steht hier der ideelle Wert im Vordergrund. Das Medaillon ist das Sinnbild der persönlichen Verbundenheit.
Amulette nach Materialien
Amulette aus Edelsteinen
Bis heute sind Bergkristalle und Bernstein als Amulette sehr beliebt. Sie liefern besonders starke Energien und dienen vielen Menschen tatsächlich als Energiespender. Das strahlende Gelb des Bernsteins wird häufig mit der Sonne assoziiert, die Klarheit des Bergkristalls dagegen mit Wasser und Eis. Die Elemente Feuer und Wasser bedeuten Lebenskraft und Stärke. Daher sind sie als Glücksbringer bestens geeignet und kommen vorwiegend bei drohendem Unglück und bei Konflikten zum Einsatz. Der schwarze Amethyst gilt als wichtigster Schutzstein. Er findet sich ebenfalls in vielen Amuletten.