Silber

Silber

Argentum (Ag)

Argentum ist der lateinische Begriff für das Edelmetall. Es handelt sich dabei um ein gut formbares, weiches und weißes Metall, welches eine sehr gute Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme mitbringt. Durch seine Eigenschaften ist es in seiner Reinform allerdings nicht allzu gut zur Herstellung und Verarbeitung von Schmuck geeignet. Daher kommt es in der Regel als Legierung, oft mit Kupfer, zum Einsatz.

 

Beschreibung

Im Periodensystem ist das chemische Element Silber mit dem Zeichen Ag aufgeführt. Ag kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Argentum. Die Ordnungszahl dieses Edelmetalls ist die 47. Es gehört zu der Serie der sogenannten Übergangsmetalle. Silber kann ohne großen Aufwand verformt werden, lässt sich allerdings auch ohne Probleme in eine dauerhaft feste Form überführen. Diese Eigenschaft macht das Silber zu einem der beliebtesten Materialien in der Fertigung von Schmuck. Gut geeignet für die Schmuckherstellung ist es ebenfalls aufgrund seiner attraktiven, hellglänzenden Optik, die ermöglicht aus dem flexiblen Material großartige Schmuckstücke herzustellen. Das Edelmetall verfügt über die beste Leitfähigkeit aller bekannter Elemente, ebenfalls in Sachen der thermischen Leitfähigkeit bei den Metallen liegt Silber vorne. Gewonnen wird das Edelmetall aus Kupfererzen, Bleierzen und Silbererzen. Nur in ganz seltenen Fällen wird reines Silber in der Schmuckverarbeitung genutzt. Gängiger ist es, das Silber in Form von vielfältigen Legierungen zu nutzen. Zu den am häufigsten genutzten Legierungen zählen hier die Kupfer-Silber Legierungen. Durch diese Komposition wird das Edelmetall zwar härter, trotzdem aber nicht spröde. Um das Material klassifizieren zu können, benötigt es die Konzentration des Silber Feingehaltes in der Legierung. Zu den beliebtesten Legierungen zählen 935er, 925er, 835er und 800er Silber. Hierbei wird der Anteil des Silber Feingehaltes in Tausendsteln angegeben. Dies bedeutet, dass in der bekanntesten Silberlegierung, welche dem 925er Silber entspricht, 92,5 Prozent reines Silber enthalten sind. Diese Legierung ist auch unter dem Begriff Sterlingsilber bekannt.

 

Geschichte des Silbers

Die Tradition der Nutzung von Silber ist bereits sehr alt. Seit langer Zeit wird Silber als Wertinvestition genutzt und spielt bei der Fertigung von Währungsmünzen, Silberware, hochwertigem Geschirr und Schmuckstücken eine große Rolle. Heutzutage wird es auch als elektrischer Kontakt und Leiter genutzt und ebenfalls als Katalysator für chemische Reaktionen. Für Filme im Bereich der Fotografie wird es ebenfalls genutzt. In Form von verdünnten Nitrat-Lösungen kommt es ebenfalls zur Anwendung als Mikrobiozide, wegen seines oligodynamischen Effektes, und als Desinfektionsmittel. Noch heute wird das klinische Potenzial des Edelmetalls weiterhin erforscht, obwohl in dem antimikrobiellen Anwendungsbereich in der Medizin das Silber durch die neumodischen Antibiotika zum größten Teil verdrängt wurde.

Im frühen Äthiopien praktizierten vor allem die Juden das Handwerk der Silberschmiede. Dies ist unter dem Namen Falasha Clan bekannt. Gegenüber anderen Aktivitäten wurde dieses Handwerk oft als minderwertig angesehen. Der Wert von Gold was im früheren Nahen Osten deutlich höher als der von Silber, weshalb die Schmiede von Silber ihre Gegenstände fertigen und dann lagern konnten.

 

Techniken, Werkzeuge und Materialen der Silberschmiede

– Pflöcke
– Ambosse
– Ball-Schlosserhammer
– Kreuz-Schlosserhammer
– Abhebungs-Hammer
– Schlichthammer
– Juwelierfeile
– Halbrundfeile
– Flachfeile
– Scheren
– Juwelier-Säge
– Blasrohr oder Brenner
– Borsäure
– Borax
– Schmelzmittel
– Silber-Hartlot
– Nieten
– Stanzblöcke
– Gravur
– Repousse
– Stichel
– Poliermittel
– Polierscheiben
– Nasspräparat

Die Silberschmiede schneiden oder sägen in Bleich aus Feinsilber oder Sterling spezielle Formen. Danach werden Hämmer genutzt, damit das Silber über Pfählen und Ambossen in die richtige Form gebracht werden kann. Das Silber wird bei Raumtemperatur, also im kalten Zustand bearbeitet. Wenn das Silber bearbeitet, gebogen und gehämmert wurde, erreicht es seinen arbeitsfesten Zustand. Die Hitzebehandlung, die angewendet wird, ist das Tempern, bei dem das Silber wieder in eine weichere Form überführt wird.

Auch Gießtechniken können von den Silberschmieden verwendet werden, damit sie Füße, Griffe oder Knöpfe für ihren Gegenstand herstellen können. Wenn das Gießen und das Formen abgeschlossen ist, können die Komponenten durch vernieten oder Löten wieder an den Hauptgegenstand angebracht werden. Die Silberschmiede der heutigen Zeit nutzen als Wärmequelle oft den Gasbrenner. Ein noch sehr neues und innovatives Verfahren ist das sogenannte Laserstrahlschweißen.

Natürlich sind die Silberschmiede auch dazu in der Lage, mit Messing oder Kupfer zu arbeiten. Allerdings beziehen sich diese Arbeiten normalerweise nur auf Gegenstände, die zur Probe angefertigt werden.

 

Seit Jahrtausenden geschätzt und vielseitig verwendbar

Bearbeitetes Silbermetall wurde bereits in den Jahren 5000 v. Christus genutzt. Darauf lassen die ältesten dokumentierte Funde von Archäologen jedenfalls schließen. Im Mittelalter und der Antike war der Stellenwert dieses Edelmetalls noch höher als der von Gold. Zurückzuführen lässt sich dies darauf, dass zu dieser Zeit vor allem Silbermünzen zur Zahlung verwendet wurden. Die wirtschaftliche Bedeutung verlor das Silbermetall erst ab dem 19. Jahrhundert, als Gold zu dem bevorzugten Metall für Währungen wurde. Doch, aufgrund seiner hohen Wärmeleitfähigkeit und elektrischen Leitfähigkeit, wurde das Metall schnell von der Industrie für ihre Zwecke entdeckt. Ebenfalls bei der Herstellung von Schmuck wurde es immer beliebter. Was viele nicht wissen: Silber liegt ebenfalls eine antibakterielle Wirkung inne, weshalb es im Bereich der Medizin für die Behandlung von Wunden eingesetzt wurde. Es hat ähnliche Eigenschaften wie ein herkömmliches Desinfektionsmittel.

Für die Fertigung von Schmuck wird in der Regel das bereits vorgestellte Sterlingsilber genutzt, da es einen höheren Härtegrad hat und damit gegenüber Einflüssen von außen widerstandsfähiger als Reinsilber ist. Der Betrag des Feingehaltes liegt hier bei 925/1000 wodurch es auch als 925er-Silber bekannt ist. Auf Gegenständen und Schmuck, der aus dem Edelmetall gefertigt ist, findet sich stets ein Stempel, welcher genaue Informationen zu dem Feingehalt des Gegenstandes gibt.

 

 

Das Edelmetall

Silber zählt bereits seit Jahrhunderten zu dem beliebtesten Material für Schmuck. Die Menschen fingen bereits um 5.000 vor Christi damit an, Schmuck aus dem Edelmetall herzustellen. Alle Völker, ob Römer, Germanen, Ägypter oder Griechen nutzten das edle Metall und stellten Schmuck darauf her. Es gab sogar Zeiten, in denen das weißglänzende Metall mehr Wert war als Gold. In Europa liegt der Ursprung des größten Vorkommen von Silber in den griechischen Minen von Lavion. Auch heute wird dort, im Süden von Athen, noch der Abbau von Silber gefördert. Dies gilt auch für einige andere Orte in Europa, wie zum Beispiel in Sachsen, im Harz oder in der Slowakei. Reines Silber ist in dieser ursprünglichen Form nicht sehr widerstandsfähig und stabil. Deshalb wird es oft als Legierung genutzt, also in Kombination mit weiteren Edelmetallen verarbeitet.

 

Feinsilber

Damit wertvolle und exklusive Schmuckstücke hergestellt werden können, sollten die reinsten und besten Werkstoffe genutzt werden. Neben dem Feingold zählt das Feinsilber zu den Rohstoffen, welche die perfekte Basis für hochwertige Schmuckstücke sind. Unter Feinsilber wird hier reines Silber verstanden. Dies ist ein Material, welches ohne eine Legierung daherkommt. In dem Fall des reinen Silber lautet der Stempel, der auf dem Silber zu finden ist, in der Regel 1000/1000. Dies stellt den Gehalt des Silber in Promille dar. Weiterverarbeitet wird das reine Silber dann oft in Legierungen. Denn in dieser Reinform ist das Silber zu weich und kann so nicht ohne Probleme für die Herstellung von Schmuckstücken verwendet werden. Für Schmuckstücke wird deswegen normalerweise das bereits beschriebene Sterlingsilber verwendet, also eine Legierung, die einen Anteil von 92,5 Prozent reinem Silber aufweist. Bei dem 925er Silber bildet die zweite Komponente der Legierung in der Regel Kupfer, welches das Metall härter werden lässt, sodass es besser zu einem Schmuckstück oder einem anderen Gegenstand weiterverarbeitet werden kann.

 

Silber als Edelmetall

Im chemischen Periodensystem findet sich das Metall als chemischen Element unter dem Namen Argentum mit der Ordnungszahl 47. Es handelt sich dabei um ein Übergangsmetall, welches glänzend weiß und weich ist. Unter allen bekannten Elementen besitzt es die beste elektrische Leitfähigkeit sowie die beste thermische Leitfähigkeit aller bekannten Metalle. In der Natur findet sich das Metall in seiner freien, reinen Form, welche auch als natives Silber bezeichnet wird. Ebenfalls kommt es gemeinsam mit Gold und weiteren Metallen als Legierung vor und ist in zahlreichen Mineralien, wie beispielsweise Chlorargyrit und Argentit vorhanden. Die größten Mengen des Edelmetalls werden als Nebenprodukt bei der Herstellung von Zink-Reinigung, Blei, Gold und Kupfer produziert.

Die Eigenschaften

Das Edelmetall ist ein einwertiges Münz-Metall, welches äußerst formbar und dehnbar ist. Verglichen mit Gold ist es etwas härter. Es verfügt über einen weißen und strahlend Glanz, welches hochgradig poliert werden kann. Die Leitfähigkeit von elektrischer Energie ist bei dem Metall die höchste aller bekannten Metalle, sie übersteigt sogar noch die Leitfähigkeit von Kupfer. Allerdings ist es weitaus teurer, weshalb in dem Bereich der Elektronik trotzdem weiterhin auf Kupfer zurückgegriffen wird. Die Hochfrequenztechnik bildet hierbei allerdings eine Ausnahme, denn bei höheren Frequenzen und VHF wird das Edelmetall weiterhin in Form von versilberten Komponenten eingesetzt, um eine höhere elektronische Leitfähigkeit zu garantieren. In der Zeit des zweiten Weltkriegs wurden für die Anreicherung des Urans in den USA rund 13.500 Tonnen Elektromagnete verwendet. Dies lässt sich auf die Knappheit von Kupfer während des Krieges zurückführen.

Auch in Sachen der Wärmeleitfähigkeit hat das Edelmetall die Nase vorn. Hier wird das Silbermetall nur von suprafluidem Helium II und dem nicht-metallischen Kohlenstoff in Diamantenform übertroffen. Ebenfalls verfügt es im Bereich des optischen Reflexionsvermögens über eine der höchsten Leistungen, hier wird es lediglich von Aluminium übertroffen, allerdings nur in geringfügigem Maße.

Unter allen Metallen besitzt Silber die beste Leistungsfähigkeit als Strom- und Wärmeleiter. Ebenfalls kann es mit dem geringsten Kontaktwiderstand auftrumpfen. Um latente Bilder zu erzeugen, die im Anschluss chemisch entwickelt werden können, haben die Silberhalogenide durch ihre hohe Lichtempfindlichkeit bemerkenswerte Fähigkeiten. In Wasser und der reinen Luft ist das Edelmetall stabil, allerdings kann es anlaufen, wenn es mit Wasser oder Luft in Berührung kommt, in welcher Schwefelwasserstoff oder Ozon vorhanden ist. Kommt es mit Schwefelwasserstoff in Verbindung, kommt es zur Bildung einer Schicht aus schwarzem Silbersulfid, welche durch den Einsatz verdünnter Salzsäure wieder beseitigt werden kann. In puncto des Oxidationszustandes ist der am häufigsten auftretende der +1, wie beispielsweise in Form von Silbernitrat.

 

 

Wertanlage und Währung

In früheren Zeiten diente das Edelmetall vor allem dazu, um Münzen, welche als Zahlungsmittel eingesetzt wurden, herzustellen. Im Mittelalter und der Antike wurden für die Währungsmünzen ausschließlich Kupfer beziehungsweise Bronze, Gold und Silber genutzt. Der Wert der Münze entsprach hier dann ungefähr dem Wert des verwendeten Metalls, was auch als Kurantmünze bezeichnet wird. Bis zum Jahre 1871 waren die Silbermünzen auch in Deutschland in Form der Taler vorherrschend und es galt der Silberstandard, durch den die Währung gedeckt war. Der Silberstandard wurde hier allerdings nach dem Jahr 1871 durch den Goldstandard ersetzt. Diese Edelmetalle wurden deshalb verwendet, da ihnen eine hohe Wertspeicherung aufgrund ihres Seltenheitswertes inne lag. Das Münzen auch aus weiteren metallen, wie Zink, Nickel oder Eisen hergestellt werden, ist ein Phänomen, welches erst mit Beginn der modernen Zeit auftrat. Bei diesen Münzen ist der Wert des Metalls geringer als der Wert, welcher der Münze aufgeprägt ist. Dies wird auch als Scheidemünzen bezeichnet. Als Metall für Münzen wird Silber heute nur noch im Bereich der Sonder- und Gedenkmünzen verwendet.

Bei einer Wirtschaftskrise, wie beispielsweise der des Jahres 2007, blieb Silber in der Vergangenheit neben Gold weiterhin eine der beliebtesten Formen der Wertanlage. Hier gibt es dann verschiedene Formen, beispielsweise Silbermünzen, Silberschmuck oder Silberbarren. Seit der Antike gab es in Zeiten von Währungskrisen auch immer wieder ein sogenanntes Silberverbot.

 

Sport und Wirtschaft

Bei der Fertigung von Schmuckstücken ist das Edelmetall, neben anderen Edelsteinen, wie beispielsweise Diamanten und Gold, eines der wichtigsten Rohstoffe. Ebenfalls wird es seit mehreren Jahrhunderten dazu verwendet, wertbeständiges und erlesenes Besteck wie Tafelsilber oder sakrale Geräte herzustellen. Die sogenannten Silberstempel, wie Punzen, Stadtmarke oder Meistermarke geben Aufschluss darüber, woher der Gegenstand ursprünglich stammt. Der Silbergehalt kann bei Barren, Geräten und Schmuck durch den Feingehaltstempel abgelesen werden, soweit dieser vorhanden ist.

Bei Sportwettkämpfen, wie beispielsweise den olympischen Spielen, werden häufig Silbermedaillen für den zweiten Sieger des Wettkampfes ausgehändigt. Auch die Goldmedaille, die bei den olympischen Spielen verliehen wird, besteht zu 92,5 Prozent aus dem silbrigen Edelmetall und ist lediglich durch 6g Gold vergoldet wurden. Auch die Auszeichnungen bei in anderen Bereichen werden oft mit der Bezeichnung “silbern” versehen. Dazu gehört zum Beispiel der Silberne Griffel, der Silberne Bär, das Silberne Lorbeerblatt oder der Silberne Schuh.

Äußerst begehrt ist das Edelmetall auch im Bereich der Musikinstrumente, denn durch seine hohe Dichte gibt es einen warmen und angenehmen Ton von sich. Darüber hinaus ist seine Verarbeitung einfach und es ist in der Lage, das empfindliche Holz einer Flöte, wie im Falle der Querflöte, zu ersetzen.

Das Edelmetall ist durch die hohe optische Reflexionsfähigkeit, die hohe Wärmeleitfähigkeit und die große elektrische Leitfähigkeit dazu prädestiniert in den Bereichen der Optik und Elektronik Anwendung zu finden. Glasscheiben sind oft chemisch versilbert, was zu der Fähigkeit zur Reflexion von Glasspiegeln führt. Auch bei der Herstellung von Wärmereflektoren, Lichtreflektoren, Optiken und Christbaumschmuck wird dieses Prinzip angewendet. Leitfähige Kleber werden durch eine Suspension von Silber-Pulver erst elektrisch und thermisch.

Die Eigenschaft der Silberhalogenide und der verbundenen Schwärzung bei dem Zerfall durch Licht wird sich im Bereich des Fotopapiers zu Nutze gemacht. Seit dem Jahr 1850 war diese Technik die Grundlage der analogen Fotografie.

In der Löt- und Elektrotechnik werden Silberlegierung, beispielsweise mit Indium, Nickel, Zinn, Zink und Kupfer für das sogenannte Hartlöten mit Lotlegierungen, als Leitmaterial und Kontaktmaterial genutzt. Doch ebenfalls im dekorativen Bereich und in der Dentaltechnik werden Silberlegierungen sehr häufig verwendet.

Ein Nachteil ist, dass Silbergeräte und Silbergeschirre stets etwas ihres Metalls an die Getränke und die Speisen während des Gebrauchs abgeben. Bei Wein beispielsweise kann dies zu einen unangenehmen Nebengeschmack nach Metall führen. Damit dies vermieden werden kann, sind solche Trinkgefäße oft an der Innenseite vergoldet. Kommt es zu einem Anlaufen durch das Silbersulfid kann dieses entweder chemisch reduziert oder poliert werde.

 

Silberwaren und Schmuckstücke

In der Regel werden Silberwaren und Schmuckstücke aus dem sogenannten Sterling Silber, oder auch Standard Silber, gefertigt. Dieses Sterlingsilber entspricht einer Legierung mit einem Silbergehalt von 92,5 Prozent und 7,5 Prozent Kupfer. Von seiner Härte her ist das Sterlingsilber, welches mit der Zahl 925 gestempelt wird, stärker als Reinsilber. Auch sein Schmelzpunkt ist mit 893 Grad Celsius geringer. Eine Alternative zu dem Sterlingsilber ist das Britannia-Silber. Dieses verfügt über 95,8 Prozent Reinsilber und wird häufig dazu genutzt, schmiedeeiserne Teller oder Silbergeschirr herzustellen. Wird Germanium hinzugesetzt wird die modifizierte und patentierte Legierung Argentium Sterling geschaffen, die noch leistungsstärkere Eigenschaften hat und widerstandsfähiger gegen eine Zunderbildung ist.

Schmuck aus Sterlingsilber wird in der Regel noch mit einer sehr dünnen Schicht von Feinsilber 0,999 überzogen, damit die Oberfläche des Objektes schön glänzt. Bezeichnet wird dieser Vorgang auch als Flashing. Schmuck aus dem Edelmetall kann entweder mit Gold, im Falle von vergoldetem Silberschmuck, oder mit Rhodium, im Falle von glänzendem, hellem Schmuck, überzogen werden. In fast allen farbigen Legierungen mit Gold oder Gold-Lote ist das Silbermetall enthalten, um der Legierung einen höheren Härtegrad oder eine blassere Farbe zu geben. In weißem 9 Karat Goldschmuck ist stets ein Silberanteil von 62,5 Prozent und ein Goldanteil von nur 37,5 Prozent zu finden. Dagegen verfügt 22 Karat Gold über einen Silberanteil (oder Kupfer) von nur 8,4 Prozent und einen Anteil an Gold von 91,7 Prozent.

Schmuckstücke aus Silber

Für die Herstellung von Schmuck spielt das Edelmetall eine wichtige Rolle. Denn es hat eine hohe Widerstandsfähigkeit, besitzt eine attraktive Optik und der Wert des Materials an sich ist recht hoch. Die wichtigste Silberlegierung bildet das 925er-Silber. Dieses wird neben der Herstellung von Schmuck auch für die Fertigung von Musikinstrumenten, Besteck und Münzen verwendet. Es verfügt über einen hohen Härtegrad, besonders verglichen mit Reinsilber, deshalb ist es so wichtig und beliebt. Die Bezeichnung setzt sich daraus zusammen, dass hier immer 92,5 Prozent Reinsilber enthalten ist, welches mit weiteren Metallen in einer Legierung zusammengefügt ist. In der Regel wird für eine solche Legierung Kupfer verwendet, wodurch die Färbung des Materials dunkler als das ursprüngliche Reinsilber wird. Bekannt ist das 925er-Silber ebenfalls unter dem Namen Sterlingsilber, welcher sich auf den Namen der Währung in Britannien, dem Pfund Sterling, zurückführen lässt. In früheren Zeiten wurde das 925er-Silber nämlich für die Fertigung der Silberpennies in England genutzt, die auch als Sterling bezeichnet werden. Auch bei der Herstellung von Schmuck ist das Sterlingsilber sehr gefragt, egal ob bei Uhren, Armreifen, Ketten oder Ringen.

 

 

Die Schmiedekunst

Von einem geschichtlichen Standpunkt aus betrachtet war in der Zunftorganisation und der Ausbildung für die Goldschmiede auch immer die Silberschmiede miteingeschlossen. Auch heute stehen die beiden Handwerke noch in einem engen Zusammenhang. Der Unterschied liegt darin, dass die Silberschmiede ihr Material nicht wie der Schmied dann bearbeiten, wenn es noch glühend-heiß ist, sondern erst bei einer Raumtemperatur. Dies geschieht dann durch sorgfältig platzierte und sanfte Schläge mit dem Hammer. Der Silberschmiedekunst liegt zu Grunde, dass ein flaches Metallstück in einen brauchbaren Gegenstand verwandelt wird. Eingesetzt werden dazu einfache Werkzeuge, wie zum Beispiel Einsätze oder der Hammer.

Oft wurden die eigentlichen Silberschmiede ebenfalls als Goldschmiede bezeichnet, da sie derselben Zunft entsprachen. Silberschmiede waren darauf spezialisiert, Silberwaren wie Kerzenständer, Schalen, Geschirr und Besteck zu fertigen. Die Herstellung von Schmuck kam erst in der jüngeren Zeit hinzu. Die Fertigung von Tafelsilber dagegen ist heutzutage nicht mehr sehr weit verbreitet.

Finishes und Beschichtungen

Aus dem Bereich des Schmucks ist das Edelmetall schon lange nicht mehr wegzudenken. Es erfreut sich einer anhaltenden Beliebtheit. Der elegante Glanz des Silbers passt zu einer Vielzahl von Looks und unterschiedlichen Stilrichtungen. Die Beschichtungen des Edelmetalls können in unterschiedlichen Arten vorgenommen werden, was den Schmuck noch vielseitig macht. So kann der Schmuck beispielsweise in klassischem Gelbgold oder modernen Rosegold daherkommen. Die Techniken, mit denen eine derartige Beschichtung erreicht werden kann, sind verschieden. Es kann durch Tauchen, das Aufwalzen einer metallischen Folie, durch Angießen oder durch Aufschweißen erreicht werden. In der heutigen Zeit ist besonders die Ionenplattierung beliebt, welche dauerhaft haltbar ist. Zu Beginn dieses Prozesses wird die Schmuckoberfläche als erstes gereinigt, dies geschieht durch einen Beschuss mit Ionen. Danach wird der Schmuck bedampft, wodurch sich eine spezielle Schicht auf dem Ausgangsgegenstand bildet. Es findet während dieser Fertigungsstufe eine starke Erhitzung statt. Neben einer Veränderung der Farbe wird durch die Ionenplattierung ebenfalls ein höherer Widerstand gegen Verschleißspuren erzielt.

Silberlegierungen und Silber an sich können sich mit der Zeit verfärben. Der Grund dafür liegt darin, dass das Metall mit Schwefelwasserstoff reagiert, welcher sich in der umgebenden Luft befindet. Als Konsequenz aus der chemischen Reaktion bildet sich das sogenannte Silbersulfid. Durch dieses bleibt auf dem Schmuck dann eine schwarze Farbe zurück. Damit dieser Art der Farbveränderung vorgebeugt werden kann, bekommt der Schmuck oft eine schützende Schicht aus Rhodium. Dies wird auch als Rhodinierung bezeichnet. Die Rhodinierung findet durch ein Bad des Schmucks in Rhodiumsulfat statt. Durch diesen Vorgang wird der Schmuck vor dem unangenehmen Anlaufen geschützt und ist zudem noch härter.

 

 

Der Silberschmied

Ein Handwerker, welcher Dinge aus Gold oder Silber herstellt, wird als Silberschmied bezeichnet. Gold- und Silberschmied können allerdings nicht als absolute Synonyme verwendet werden, da die Endergebnisse der Arbeiten stark voneinander abweichen können, auch, wenn die Zünfte, die Geschichte, die Ausbildung und die angewendete Technik weitestgehend ähnlich sind. Oft arbeiten Goldschmiede auch mit Silber, Silberschmiede aber nicht unbedingt auch mit Gold.

Die Schmiedekunst des Silbers kann zum einen für die Schmuckfertigung verwendet werden. Darüber hinaus meint sie auch das Handwerk, welches Hohlteile, Skulpturen, Haushaltsgegenstände und Besteck herstellt.

Überschneidende und verwandte Gewerbe

Mit Gold und Silber arbeiten natürlich auch Juweliere. Hier überschneiden sich viele Prozesse und Techniken im Bereich der Arbeit mit Silber und Gold. Doch die Silberschmiede und Juweliere haben geschichtlich gesehen eine andere Geschichte. Die Herstellung von Ketten und Fassungen für Edelsteine war eine Aufgabe der Juweliere. Die klassischen Silberschmiede waren in diese Arbeiten nicht involviert.

Die Tradition der Gold- und Silberschmiede ist bereits seit tausenden von Jahren ungebrochen.

 

 

Silber – Die richtige Pflege

Es ist ganz normal, dass sich der Schmuck über die Zeit in seiner Farbe verändert. Dies ist nichts, was auf eine unzureichende Qualität des Schmucks hindeutet. Die richtige Pflege ist bei Silberprodukten wichtig, damit gegen die Ausbreitung des Silbersulfids vorgebeugt werden kann. Darüber hinaus gibt es noch weitere nützliche Tricks, wodurch der Schmuck lange glänzend und schön anzuschauen bleibt:

  • Der Schmuck sollte nicht an Orten mit einer hohen Feuchtigkeit wie der Küche oder dem Bad aufbewahrt werden. Denn durch die dort herrschende Feuchtigkeit wird das Anlaufen des Schmucks beschleunigt. Ein trockener und dunkler Ort ist für die Lagerung am besten geeignet. Optimal ist es, den Schmuck in einer Schatulle oder einem luftdichten Beutel aus Plastik zu verstauen.
  • Die Reaktion des Anlaufens kann ebenfalls durch Kosmetika beschleunigt werden. Der Schmuck sollte also nicht mit Parfüm oder Cremes in Berührung kommen.
  • Ebenfalls sollte vermieden werden, dass der Schmuck mit irgendeiner Art von Gummi, wie Gummibändern oder Gummihandschuhen in Kontakt kommt, diese hinterlassen auf dem Schmuck dunkle Flecken.
  • Bei den ersten Auffälligkeiten von Verfärbungen sollte der Schmuck gereinigt und poliert werden. Die Reinigung ist umso schonender, desto weniger des Silbersulfids von dem Schmuck entfernt werden muss. Für die Reinigung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Der Schmuck kann mit einem Silbertuch abgerieben werden, es kann ein Silberbad vorgenommen werden oder der Silberschmuck durch eine dafür vorgesehene Pflegecreme gereinigt werden.
  • Silberschmuck, der rhodiniert wurde, sollte keinesfalls mit speziellen Putzmitteln gereinigt werden, denn davon kann die schützende Schicht abgetragen werden.

 

Silberschmuck richtig pflegen

Komplett zu vermeiden ist es leider nicht, dass Schmuckstücke aus Silber sich verfärben oder anlaufen. Es ist eine ganz normale chemische Reaktion, während der in der Luft die kleinen Partikel des Schwefelwasserstoffs mit den Ionen des Silber oxidieren. Dadurch bildet sich Silbersulfid auf der Oberfläche des Schmuckstücks aus Silber, welches eine dunkle Farbe hat. Es lässt sich zwar nicht komplett vermeiden, allerdings kann der Prozess verzögert werden, wenn das Silber davor geschützt wird. Empfohlen ist es, das Silber in Stoff aus Organza zu wickeln. Eine noch optimalere Möglichkeit ist es, das Silber in einer fest verschlossenen Kiste oder Schatulle zu lagern. Vermieden werden sollte ein Kontakt mit starken Säuren, wie zum Beispiel Chlor, da durch diese das Silber Schaden nehmen kann. In Wasser, in dem Chlor enthalten ist, sollte Silber also nie getragen werden, zum Beispiel bei einem Besuch im Schwimmbad.

Es ist ebenfalls nicht empfehlenswert, Silber als Material für Trauringe zu wählen. Denn das Material ist nicht sehr hart und ein Ehering, der jeden Tag getragen wird, ist hohen Belastungen ausgesetzt. Hierfür bildet das Silber keine perfekte Ausgangslage.

 

Allgemeine Hinweise

Es ist ganz normal, dass Schmuck, der im Alltag jeden Tag getragen wird, einigen Einflüssen in Sachen des Klimas und der Physik ausgesetzt ist. Der Schmuck bekommt dadurch auf ganz natürliche Weise Kratzer und Gebrauchspuren. Die Beschaffenheit der Oberflächen des Schmucks verändert sich mit der Zeit. Dies sind allerdings ganz normale Tragespuren, durch die der Schmuck seine ganz persönliche und individuelle Note erhält.